Parodontologie
(Zahnfleischbehandlung)
Was ist Parodontitis?
Die Parodontitis ist eine bakterielle Erkrankung, die den Abbau des Zahnhalteapparates zur Folge hat. Wird dieses Fundament zerstört, so hat der Zahn keinen Halt mehr, wird locker und fällt letzten Endes aus.
Begünstigende Faktoren einer Parodontitis
- schlechte Mundhygiene mit Zahnbelägen und Zahnstein
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Rauchen
- genetische Faktoren
- Schwangerschaft (Hormonumstellung)
- Ansteckungsgefahr durch den Partner mit vorhandener Parodontitis
- Mundatmung
- Stress und Depressionen
- Allgemeinerkrankungen
- abgeschwächtes Immunsystem (z.B. HIV, Herpesviren)
- unausgewogene Ernährung
- rheumatoide Erkrankung
Erhöhte Risiken für Allgemeinerkrankungen
Mögliche Folgeerkrankungen bei Streuung von Paraondotitis-Bakterien in die Blutbahn.
Risikofaktoren:
- Chronische Erkrankungen der Atemwege, Lungenentzündung 2-4 fach
- Schwangerchaftsrisiken (z.B. Frühgeburt) 4-8 fach
- Osteoporose (Knochenschwund) 2-4 fach
- Schlaganfall 2 fach
- Herzkreislauferkrankungen, Herzinfarkt 2 fach
- Diabetes 2-11 fach
Wie erkenne ich eine Parodontitis?
Der Verlauf dieser Erkrankung ist längere Zeit schmerzlos und bleibt somit oftmals unerkannt. Folgende Symptome können darauf hinweisen:
Mögliche Symptome von Parodontitis
- Rötung
- Schwellung des Zahnfleisches
- Zahnfleischbluten
- Zahnfleischrückgang
- Lockerung der Zähne
- Mundgeruch
- mögliche Auswirkung auf den gesamten Körper (Herz-Kreislaufprobleme, Schlaganfall, Herzinfarkt)
Behandlungsablauf
- Vorbehandlung
Einer Parodontitisbehandlung geht eine gründliche Reinigung aller Zähne mittels einer Professionellen Zahnreinigung voraus. Des Weiteren werden in diesem Schritt millimetergenaue Messungen der Zahnfleischtaschen vorgenommen, um den Stand der aktuellen Situation zu erfassen.
In schwereren Fällen kann ein Bakterientest sinnvoll sein.
Manchmal sind Antibiotika eine nötige Ergänzung. - Hauptbehandlung / Kürettage
Die Kürettage findet im Abstand von 3-5 Wochen nach erfolgreicher Vorbehandlung statt. Sie wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Hierbei wird die Wurzeloberfläche bis in die Tiefe der Taschen gesäubert. Hartnäckige Konkremente (Zahnstein unter dem Zahnfleisch) und der weiche Biofilm werden entfernt und anschließend wird die Tasche mit desinfizierenden Spüllösungen gereinigt. - Nachbehandlung
Bei der Nachbehandlung wird der Heilungsverlauf gemeinsam begutachtet und die weiteren Schritte geplant – angepasst an Ihre individuelle Situation. - Erhaltungstherapie
Um den Erfolg dieser Behandlung aufrecht zu erhalten, also ein weiteres Fortschreiten des Knochenabbaus zu verhindern, ist es unerlässlich, die regelmäßige „unterstützende Parodontitistherapie“ (UPT) wahrzunehmen.
Mit dieser Vorgehensweise können wir es schaffen, die bakterielle Entzündung dauerhaft zu beseitigen, den Prozess des Knochenabbaus zu beenden und Ihnen ein gutes Mundgefühl zurück zu geben.


